Die neuen Verrechnungspreisregeln in Deutschland
November 8, 2024
Im Januar 2025 werden die deutschen Verrechnungspreisvorschriften strengere Dokumentationspflichten mit kürzeren Fristen und höheren Strafen bei Nichteinhaltung vorschreiben. Diese Änderungen bedeuten, dass Unternehmen mit grenzüberschreitenden Transaktionen sich rigoros darauf vorbereiten müssen, die neuen Standards zu erfüllen. Andreas Katz und Anna Kupprion von Kreston Bansbach erläutern die Einzelheiten dieser Änderungen in ihrem kürzlich erschienenen Artikel in der International Tax Review, den wir hier zusammenfassen, um Steuerteams und grenzüberschreitenden Unternehmen zu helfen, die Nase vorn zu haben.
Die wichtigsten Änderungen der neuen deutschen Regeln zur Verrechnungspreisdokumentation
Der deutsche Rahmen für die TP-Dokumentation folgt dem dreistufigen Modell der OECD, das ein lokales Dossier, ein Hauptdossier und einen länderspezifischen Bericht (CbCr) umfasst. Viele Unternehmen dürften mit dieser Struktur bereits vertraut sein, aber die neuen Regeln verschärfen die Einreichungsfristen und die Anforderungen an die Dokumentationsbereitschaft. Hier ein genauerer Blick darauf, was sich ändert.
1. Verkürzte Einreichungsfristen
Die neuen Regeln ermächtigen die deutschen Steuerbehörden, jederzeit TP-Dokumentation anzufordern, mit einer verkürzten Einreichungsfrist von 30 Tagen. Dazu gehört die Bereitstellung einer detaillierten Transaktionsmatrix, einer Stammdatei und jeglicher Dokumentation für außergewöhnliche Geschäftsvorfälle innerhalb von 30 Tagen nach einer Steuerprüfungsanordnung. Diese verkürzten Fristen bedeuten, dass Unternehmen auf Prüfungen vorbereitet sein müssen, da Anfragen nun auch außerhalb von Standardprüfungen erfolgen können.
2. Strengere Strafen bei Nichteinhaltung
Die aktualisierten deutschen Vorschriften sehen auch härtere Strafen für die verspätete oder unvollständige Einreichung von Unterlagen vor. Nach den neuen Vorschriften werden die Strafen einheitlicher angewandt. Für fehlende oder unbrauchbare Unterlagen werden Zuschläge von 5 % bis 10 % des geschätzten steuerpflichtigen Einkommens erhoben, und für verspätet eingereichte Unterlagen werden Tagessätze erhoben. Diese Änderung könnte kostspielig sein, insbesondere für Unternehmen, die sich bisher auf verlängerte Fristen verlassen haben.
3. Konsequenzen der Nicht-Einreichung
Bei unzureichenden oder fehlenden Steuerunterlagen sind die deutschen Behörden nun befugt, ein höheres zu versteuerndes Einkommen anzunehmen und das Unternehmen aufzufordern, dies zu widerlegen. Diese Vermutung birgt erhebliche Risiken für Steuerpflichtige, die die Vorschriften nicht einhalten. Dies zeigt, wie wichtig es ist, umfassende und genaue Unterlagen zu erstellen.
Nächste Schritte zur Einhaltung der Vorschriften
Da zu erwarten ist, dass die Einhaltung von Steuergesetzen noch stärker in den Fokus der deutschen Steuerbehörden geraten wird, sollten internationale Unternehmen ihre Dokumentation im Voraus vorbereiten. Andreas Katz und Anna Kupprion empfehlen, proaktiv alle außergewöhnlichen Transaktionen zu erfassen und die Dokumentation sorgfältig vorzubereiten, um die kostspieligen Folgen einer Nichteinhaltung zu vermeiden.
Da sich das TP-Umfeld in Deutschland ständig weiterentwickelt, ist eine gründliche und aktuelle Dokumentation unerlässlich, um diese erhöhten Risiken und Strafen zu vermeiden.
Lesen Sie den vollständigen Artikel von Andreas Katz und Anna Kupprion auf International Tax Review hier.
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