Nachrichten


J
Jelena Mihic Munjic
Geschäftsführender Direktor bei Kreston MDM

Join Jelena Mihic Munjic on LinkedIn

Jelena Mihic Munjic ist eine Geschäftsführerin mit Fachkenntnissen in den Bereichen Unternehmensstrategie, Finanzen und Führung.
Sie ist zertifizierte Wirtschaftsprüferin und eingetragene Gerichtssachverständige und war in Vorständen wie dem der UniCredit Bank Serbia tätig.
Jelena Mihic Munjic hat einen Master-Abschluss in Quantitative Finance und ist Autorin in Wirtschaftszeitschriften.
Sie spricht fließend Serbisch und Englisch.

Elena Ramirez Marin
Partner bei Kreston Iberaudit

Join Elena Ramirez Marin on LinkedIn

Elena Ramírez Marín leitet derzeit die Bereiche Steuern und Outsourcing in der Niederlassung von Kreston in Katalonien und vertritt Kreston Global in Spanien, Andorra und Portugal. Sie blickt auf eine 30-jährige Erfahrung im Steuer- und Wirtschaftsprüfungssektor zurück und hat sich in ihrer Laufbahn besonders auf Outsourcing und Steuerdienstleistungen konzentriert. Sie ist Managerin im internationalen Büro von Kreston Iberaudit und Mitglied des Vorstands von Kreston.


Auswirkungen von Verrechnungspreisen auf KMU: Kommentar für Bloomberg Tax

September 10, 2024

KMU müssen sich an die sich ständig weiterentwickelnden Verrechnungspreisvorschriften und die komplexe globale Steuerlandschaft anpassen, um Doppelbesteuerung zu vermeiden und die Befolgungskosten zu senken. Jelena Mihic Munjic, Managing Director bei Kreston MDM, und Elena Ramirez Marin, Partnerin bei Kreston Iberaudit, haben kürzlich ihre Erkenntnisse mit Bloomberg Tax geteilt. Klicken Sie hier, um den vollständigen Artikel zu lesen oder lesen Sie unten eine Zusammenfassung.

Die zunehmende Kontrolle durch die Steuerbehörden auf der ganzen Welt hat die Bedeutung der Einhaltung des Fremdvergleichsgrundsatzes verstärkt, wobei sich die jüngsten Änderungen in der Verrechnungspreispraxis und -gesetzgebung auch auf KMU auswirken. Da sich KMU zunehmend an grenzüberschreitenden Transaktionen beteiligen, ist die Einhaltung der Verrechnungspreisregeln entscheidend geworden. Prominente Fälle verdeutlichen die Komplexität der TP-Vorschriften, wie der “Interpreneur Report” von Kreston Global zeigt . Die OECD-Verrechnungspreisrichtlinien bieten einen Rahmen für die Bestimmung des Fremdvergleichswerts von Transaktionen mit verbundenen Parteien, sind jedoch nicht bindend, so dass es den Rechtsordnungen überlassen bleibt, unterschiedliche nationale Vorschriften umzusetzen. Dies führt zu steuerlicher Unsicherheit, höheren Kosten und Doppelbesteuerungsrisiken, insbesondere für KMU mit begrenzten Ressourcen zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

Jüngste Fälle von Verrechnungspreisen

Apple vs. Europäische Kommission (2016-2020)

Die Europäische Kommission verurteilte Apple zur Rückzahlung von 13 Milliarden Euro an Steuern, weil das Unternehmen illegale staatliche Beihilfen von Irland erhalten hatte. Apple legte Berufung ein und im Jahr 2020 wurde das Urteil annulliert. Der Fall warf ein Schlaglicht auf die Steuerpraktiken multinationaler Unternehmen.

Australien vs. Rio Tinto (2017-2022)

Rio Tinto hat einen Streit mit der australischen Steuerbehörde über Gewinnverlagerungen für fast 1 Milliarde AUD beigelegt. Der Fall unterstreicht die Transparenz der Verrechnungspreise und die Risiken einer aggressiven Steuerplanung.

Amazon vs. IRS (2017-2019)

Amazon hat einen Streit mit dem IRS über die Unterbewertung von immateriellen Vermögenswerten gewonnen, wobei die Gerichte zu seinen Gunsten entschieden. Der Fall unterstreicht die Notwendigkeit einer soliden Verrechnungspreisdokumentation.

Dänemark vs. Maersk Oil and Gas (2018-2023)

Dänemark hat die Verrechnungspreise von Maersk angefochten und behauptet, dass das Unternehmen Gewinne ins Ausland verlagert. Der Fall machte deutlich, wie wichtig eine klare Dokumentation der Verrechnungspreise ist.

Fiat Chrysler vs. Europäische Kommission (2015-2022)

Fiat Chrysler wurde vorgeworfen, illegale staatliche Beihilfen erhalten zu haben. Der Europäische Gerichtshof hob das Urteil im Jahr 2023 auf und schränkte damit die Befugnisse der Europäischen Kommission bei Steuerentscheidungen ein.

Frankreich vs. McDonald’s (2015-2022)

McDonald’s hat sich mit den französischen Behörden wegen Gewinnverlagerungen nach Luxemburg auf 1,245 Milliarden Euro geeinigt und damit die Risiken aggressiver Steuerstrategien deutlich gemacht.

HMRC vs. BlackRock (2012-2024)

Das Berufungsgericht entschied, dass das konzerninterne Darlehen von BlackRock in erster Linie der Steuervermeidung diente und betonte, dass Darlehensverträge zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen werden müssen.

Indien v. Kellogg Indien (2021-2022)

Kellogg India hat einen Verrechnungspreisstreit gewonnen, was die Bedeutung der Auswahl des richtigen Unternehmens bei Analysen unterstreicht.

Norwegen vs. ConocoPhillips (2019-2023)

Norwegen reduzierte die Zinskosten von ConocoPhillips und entschied, dass die Darlehensbedingungen nicht dem Fremdvergleich standhalten. Der Fall betonte die Einhaltung der Vorschriften bei konzerninternen Darlehen.

Zukünftige Schritte

Da sich die Steuervorschriften weiterentwickeln, müssen Unternehmen jeder Größe ihre Verrechnungspreisstrategien anpassen, um Risiken zu bewältigen und die Vorschriften einzuhalten. Die Europäische Kommission (EK) hat zwei wichtige Richtlinien eingeführt (veröffentlicht am 12. September 2023), die BEFIT-Richtlinie und die Verrechnungspreisrichtlinie, die darauf abzielen, die Steuervorschriften in der EU zu harmonisieren und zu vereinfachen.

BEFIT-Richtlinie

BEFIT richtet sich an Konzerne mit einem Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro und zielt darauf ab, die Steuerbemessungsgrundlagen in der EU zu vereinheitlichen. Aus den Jahresabschlüssen der einzelnen Konzerne wird ein vorläufiges steuerliches Ergebnis berechnet, das angepasst und aggregiert wird, um grenzüberschreitende Gewinn- und Verlustverrechnungen zu ermöglichen. Die Mitgliedstaaten können zusätzliche Abzüge gewähren, wenn sie die Anforderungen der globalen Mindeststeuerrichtlinie erfüllen. Das Ziel ist es, die Einhaltung der Vorschriften zu vereinfachen und eine gerechte Besteuerung in der gesamten EU zu gewährleisten.

Verrechnungspreisrichtlinie

Diese Richtlinie befasst sich mit Fragen der Verrechnungspreise und stellt sicher, dass konzerninterne Transaktionen dem Fremdvergleichsgrundsatz folgen, der mit den OECD-Richtlinien übereinstimmt, um Steuervermeidung zu verhindern. Sie legt Regeln für verbundene Unternehmen, Verrechnungspreismethoden und Anpassungen für nicht marktbestimmte Transaktionen fest.

Richtlinie Auswirkungen

Die BEFIT- und die Verrechnungspreisrichtlinie werden die Befolgungskosten, insbesondere für KMU, senken und für mehr Sicherheit sorgen. Sie zielen darauf ab, die Steuervorschriften zu harmonisieren, Steuervermeidung zu bekämpfen und die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU zu verbessern. Diese Richtlinien gelten jedoch nur innerhalb der EU-Mitgliedstaaten, so dass grenzüberschreitende Transaktionen mit Nicht-EU-Unternehmen davon unberührt bleiben.

Globale Entwicklungen bei Verrechnungspreisen

Außerhalb der EU haben Länder wie die USA, Australien und Kanada ihre Verrechnungspreisvorschriften verschärft und damit die Kontrolle und die Kosten für die Einhaltung der Vorschriften erhöht, insbesondere für KMU. Die Globalisierung und die uneinheitliche Übernahme der OECD-Richtlinien schaffen Komplexität, einschließlich Doppelbesteuerung.

Letzte Überlegungen

Unternehmen, insbesondere KMU, müssen informiert und flexibel bleiben, wenn sich die globalen Steuervorschriften weiterentwickeln. Die Einholung von Expertenrat und die Beibehaltung solider Compliance-Praktiken sind für die Bewältigung dieser Veränderungen von entscheidender Bedeutung.

Für weitere Informationen über Verrechnungspreise klicken Sie hier.