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Die Interpreneur-Umfrage: Mittelständische Unternehmenstrends in Deutschland verstehen

Die größte europäische Volkswirtschaft, Deutschland, ist von den Veränderungen in der Weltwirtschaft stark betroffen, von den Herausforderungen in der Lieferkette bis hin zum langen Weg der Erholung in China. Diese Auswirkungen haben dazu geführt, dass die deutschen Unternehmen weniger geneigt sind, den vorherrschenden wirtschaftlichen Wind zu nutzen, da sich der globale Markt in diesem Jahr in Richtung schwarze Zahlen bewegt.

Um zu verstehen, wie sich dieses Umfeld auf mittelständische Unternehmen auswirkt, haben wir kürzlich 1.400 Führungskräfte in 14 Ländern befragt, die in privaten Unternehmen tätig sind, die bis zu 300 Millionen Pfund pro Jahr verdienen und international expandiert haben. Wir nennen diese CEOs ‘Interpreneure’.

Wir haben die deutschen Daten mit den globalen Aussichten verglichen, um besser zu verstehen, was deutsche Unternehmer antreibt, die sich in einem herausfordernden Umfeld bewegen.


Dieser Bericht bietet nützliche und wichtige Einblicke in die Überlegungen von KMU-Führungskräften, die ins Ausland expandieren wollen oder bereits expandiert haben. Die Aussichten der deutschen Unternehmer für die künftige weltweite Expansion sind eindeutig etwas weniger optimistisch; für die meisten war die Expansion jedoch eindeutig von Vorteil.

In Deutschland gibt es ein umfassendes und solides Verständnis der globalen Steuervorschriften weltweit. Nichtsdestotrotz sollten Unternehmer diesen Punkt immer im Hinterkopf behalten und sich stets über die verschiedenen regionalen rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren sein und diese regelmäßig überprüfen, wo auch immer sie tätig sind. Auf diese Weise können globale Gesetzesänderungen, die in naher Zukunft in Kraft treten werden, frühzeitig berücksichtigt werden.

Andreas Wiedmann
Andreas Wiedmann
Partner, Partner
Kreston Bancbach

Globale Wirtschaftstrends: Glauben deutsche Wirtschaftsführer, dass in den nächsten 12 Monaten mehr Unternehmen ins Ausland expandieren werden?

Signifikant erhöhen 25%
Mäßig erhöhen 46%
Keine Veränderung 17%
Mäßig abnehmen 1%
Signifikant verringern 11%
Nicht sicher 25%

Deutsche CEOs sind pessimistisch, was die Ausweitung des Geschäfts im Ausland angeht

Die Antworten aus Deutschland zeigen ein vorsichtiges Bild: Nur 71% glauben an eine Zunahme der Geschäftsexpansion. Das ist ein deutlicher Unterschied zu Nigeria, das mit 98% optimistisch ist. Damit liegt Deutschland am Ende der Optimismus-Skala.


In welche Märkte expandieren deutsche Unternehmen am liebsten?

In welche der folgenden Regionen oder Länder würden Sie / Ihr Unternehmen expandieren wollen? (Wählen Sie alle zutreffenden Angaben aus)
Westeuropa (z.B. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, etc.) 51%
Osteuropa (z.B. Polen, Ungarn, Rumänien, etc.) 46%
Nordamerika (z.B. USA, Kanada, Mexiko, etc.) 35%
Südamerika (z.B. Brasilien, Chile, Kolumbien, etc.) 21%
Nordasien (z.B. China, Japan, Korea, etc.) 20%
Südasien (z.B. Thailand, Vietnam, Singapur, etc.) 16%
Australien/Neuseeland 8%
Naher Osten 6%
Afrika 4%

Westeuropa ist Deutschlands erste Wahl für die globale Expansion

Angesichts der Herausforderungen im Bereich der Lieferketten und einer sich nur langsam erholenden Wirtschaft nach der übermäßigen Abhängigkeit von China im Handel vor dem Kovid ist es vielleicht keine Überraschung, dass Europa Deutschlands erste Wahl für die Expansion ist.

  • 46% der Befragten gaben außerdem an, dass ihr Unternehmen eine Expansion in Osteuropa in Erwägung ziehen würde. Das ist die höchste Antwortquote aller 14 Länder.
  • 35% gaben an, dass ihr Unternehmen eine Expansion nach Nordamerika in Erwägung ziehen würde, einer der niedrigsten Werte für die Region.
    • Nur 4% würden eine Expansion nach Afrika in Betracht ziehen, wiederum einer der niedrigsten Werte für die Region.

Was macht ein Land attraktiver für deutsche Unternehmen, die weltweit expandieren wollen?

Welche der folgenden Punkte machen ein Land für eine internationale Expansion besonders attraktiv? [Select up to five]
Künftige wirtschaftliche Wachstumsaussichten 42%
Qualifikationen und Talente (z.B. Verfügbarkeit lokaler Talente und Offenheit für die Zuwanderung qualifizierter Talente) 32%
Technische Infrastruktur und Digitalisierung 32%
Ausrichtung auf die langfristige Wachstumsstrategie (z.B. regionale Investitionen in bestimmte Branchen) 29%
Staatliche Unterstützung (z.B. Zuschüsse, Inkubatoren und Mentorenprogramme) 29%
Günstige Steuerpolitik 26%
Günstige Handelsabkommen (z.B. Freihandelszonen, diplomatische Partnerschaften oder Zollpräferenzbehandlung) 24%
Transparentes regulatorisches Umfeld 24%
Kulturelle und sprachliche Ähnlichkeit mit bestehenden Betrieben 23%
Geografische Nähe zu bestehenden Betrieben 22%

Wirtschaftliche Wachstumsaussichten als Hauptmotivator

Deutschland entsprach der globalen Antwort, nämlich den zukünftigen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten. Allerdings war es von allen befragten Ländern am wenigsten wahrscheinlich, dass es von günstigen Handelsabkommen beeinflusst wird.

Es folgte:

  • Qualifikationen und Talente (z.B. Verfügbarkeit lokaler Talente und Offenheit für die Zuwanderung qualifizierter Talente)- 32%
  • Technische Infrastruktur und Digitalisierung 32%
  • Ausrichtung an der langfristigen Wachstumsstrategie (z.B. regionale Investitionen in bestimmte Branchen)- 29%

Was motiviert deutsche Unternehmer dazu, international zu expandieren?

Was waren die wichtigsten Beweggründe für die internationale Expansion Ihres Unternehmens? [Select up to three]
Marktwachstumschancen: Erschließung neuer Kundensegmente 43%
Wettbewerbsvorteil: Vor den Konkurrenten auf neuen Märkten Fuß fassen 33%
Kostenoptimierung: Geringere Produktions-/Ressourcenkosten ausnutzen 29%
Diversifizierung: Verringerung der Abhängigkeit von einem einzigen Markt 28%
Personalbeschaffung: Fertigung, Lieferkette oder andere Beschaffungsmöglichkeiten 21%
Bestehendes persönliches Netzwerk im Ausland 21%
Staatliche Anreize im Gastland (einschließlich gesetzlicher Rahmenbedingungen und steuerlicher Anreize) 20%
Zugang zu digitalen Technologien und Innovationen 19%
Talentakquise: Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter aus einem breiteren Pool 19%

43% der deutschen Befragten nannten Marktwachstumschancen als Hauptmotivation für ihre Unternehmen, international zu expandieren. Für 33% war die Aussicht auf einen Wettbewerbsvorteil durch den Eintritt in neue Märkte vor ihren Konkurrenten ausschlaggebend. Darüber hinaus nannten 29% der Befragten Kostenoptimierung, wie z.B. die Nutzung niedrigerer Produktions- und Ressourcenkosten, als Schlüsselfaktor für ihre Entscheidung, ins Ausland zu expandieren.


Was sind die größten Herausforderungen bei der internationalen Expansion im Jahr 2024 laut den deutschen Interpreneuren?

Die 3 größten Herausforderungen bei der internationalen Expansion
Die richtigen lokalen Partner finden (z.B. zuverlässige und vertrauenswürdige Beziehungen aufbauen) 36%
Anpassung von Logistik- und Lieferkettenfragen (z.B. Verwaltung von internationalem Versand, Vertrieb und Kommunikation) 32%
Verständnis komplexer Compliance-Anforderungen (z.B. ESG und rechtliche Compliance) 32%

Deutsche CEOs sagen, dass es eine Herausforderung ist, lokale Partner zu finden, um international Geschäfte zu machen

Nur Deutschland und Brasilien nannten die Suche nach dem richtigen Partner vor Ort als größte Herausforderung bei internationalen Geschäften.


Was sind nach Ansicht der deutschen CEOs die größten Risiken für die globale Geschäftsexpansion im Jahr 2024?

Wie groß ist das Risiko für die internationale Expansion Ihres Unternehmens oder die geplante internationale Expansion?

Eskalierende geopolitische Spannungen und Instabilität Disruptives Risiko 11%
Erhebliches Risiko 21%
Mäßiges Risiko 30%
Minimales Risiko 29%
Kein Risiko 7%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 2%
Konjunkturabschwächung oder Rezession Disruptives Risiko 12%
Erhebliches Risiko 28%
Mäßiges Risiko 29%
Minimales Risiko 23%
Kein Risiko 5%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 3%
Finanzmarkt- und Devisenvolatilität Disruptives Risiko 10%
Erhebliches Risiko 23%
Mäßiges Risiko 28%
Minimales Risiko 29%
Kein Risiko 9%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 1%
Cybersecurity-Bedrohungen und Datenschutzverletzungen Disruptives Risiko 9%
Erhebliches Risiko 27%
Mäßiges Risiko 30%
Minimales Risiko 22%
Kein Risiko 9%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 3%
Talentmangel und Lücken bei qualifizierten Arbeitskräften Disruptives Risiko 8%
Erhebliches Risiko 30%
Mäßiges Risiko 25%
Minimales Risiko 25%
Kein Risiko 8%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 4%
Technologischer Umbruch durch KI und neue Technologien Disruptives Risiko 8%
Erhebliches Risiko 26%
Mäßiges Risiko 26%
Minimales Risiko 24%
Kein Risiko 13%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 3%
Umweltzerstörung und extremes Wetter Disruptives Risiko 9%
Erhebliches Risiko 19%
Mäßiges Risiko 34%
Minimales Risiko 28%
Kein Risiko 8%
Nicht sicher / Nicht anwendbar 2%

Konjunkturabschwächung größtes Risiko für deutsche Unternehmen

Laut der Umfrage sind 40 % der Befragten der Meinung, dass eine wirtschaftliche Abschwächung oder Rezession ein störendes oder erhebliches Risiko für die internationalen Expansionspläne ihres Unternehmens darstellt, wobei 12 % dies als störendes Risiko und 28 % als erhebliches Risiko bezeichnen. Umgekehrt hielten 28% dieses Risiko für minimal oder gar nicht vorhanden. Darüber hinaus äußerten 38% der Befragten Bedenken hinsichtlich des Mangels an Talenten und qualifizierten Arbeitskräften als störende oder erhebliche Risiken, während 36% ähnliche Bedenken in Bezug auf Bedrohungen der Cybersicherheit und Datenschutzverletzungen äußerten.


Welches ist die bevorzugte Finanzierungsquelle für die internationale Expansion deutscher Unternehmen?

Privatanleger (einschließlich HNWIs) 46%
Staatliche Finanzierung 36%
Kapitalbeteiligungsprogramme für Mitarbeiter 34%
Privatanleger (einschließlich HNWIs) 46%
Kapitalmärkte (d.h. IPO) 25%
Risikokapital oder privates Beteiligungskapital 25%
Management-Buyout 19%
Schulden 19%
Crowdfunding 11%

Private Investoren finanzieren die internationale Expansion deutscher Unternehmen

Die Daten deuten darauf hin, dass deutsche Unternehmen bei der internationalen Expansion stark zur privaten Finanzierung tendieren, was auf den Wunsch nach Flexibilität, Kontrolle und möglicherweise der Verfügbarkeit von erheblichem Privatkapital im Land zurückzuführen ist. 36% der Unternehmen gaben an, dass sie staatliche Mittel für die internationale Expansion nutzen oder dies in Erwägung ziehen.

Andere häufige Quellen für Wachstumskapital waren:

  • Mitarbeiterbeteiligungsprogramme – 34%
  • Kapitalmärkte (d.h. IPO) – 25%
  • Risikokapital oder privates Beteiligungskapital – 25%

Globale Steuern verstehen: Ist die C-Suite bereit für eine globale Steuerschwelle?

Wie sicher sind Sie in Ihrem Verständnis der globalen internationalen Steuerregeln (z.B. Verrechnungspreise, Mehrwertsteuer), die für multinationale Unternehmen gelten?
Äußerst zuversichtlich: Ich habe ein tiefes Verständnis der globalen Steuervorschriften und ihrer Auswirkungen auf multinationale Unternehmen 29%
Zuversichtlich: Ich habe ein gutes Gespür für die wichtigsten Prinzipien und kann gängige Szenarien bewältigen, werde aber in komplexen Situationen externe Hilfe in Anspruch nehmen. 60%
Nicht sehr zuversichtlich: Mein Verständnis der globalen Steuerregeln ist begrenzt, und ich verlasse mich bei der Beratung und Analyse stark auf externe Berater 10%
Überhaupt nicht zuversichtlich: Ich kenne mich mit den internationalen Steuervorschriften nicht aus und verlasse mich bei der Beratung, Anleitung und/oder Entscheidungsfindung vollständig auf externe Berater. 1%

Bessere lokale Experten könnten die Antwort auf die globale Besteuerung für deutsche Unternehmen sein

Deutschland und vier weitere Länder sind der Ansicht, dass sie nicht über das nötige Wissen verfügen, um internationale Steuervorschriften zu verstehen. Sie sind nur halb so zuversichtlich wie das selbstbewussteste Land, die USA, wenn es um das Verständnis globaler Steuern geht.


Die wachsende Bedeutung von ESG für deutsche Investoren und Unternehmer

Die Bedeutung von ESG-Überlegungen

Wir tun / würden ESG priorisieren 18%
Wir legen/legten Wert auf ESG, aber es wäre nicht unsere oberste Priorität 40%
Wir ziehen ESG-Praktiken in Betracht, aber nur, wenn sie nicht mit unseren anderen Prioritäten kollidieren. 32%
Wir berücksichtigen ESG-Praktiken nicht / würden sie nicht stark berücksichtigen 6%
Wir berücksichtigen ESG-Praktiken nicht / würden sie nicht berücksichtigen 2%
Nicht sicher 2%

Deutsche Wirtschaftsführer räumen ESG nicht die höchste Priorität ein

Deutschland hat einen der niedrigsten Werte bei der Priorisierung von ESG-Praktiken, mit einem Wert von nur 18% gegenüber dem höchsten Wert von 64% in China. In ganz Europa ergab sich ein ähnliches Bild. In Deutschland, Frankreich und Spanien ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass ESG-Aspekte bei der internationalen Expansion Priorität haben.


Die Vorteile von KI im internationalen Geschäftsverkehr

KI-Bereitschaft

Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu: “Ich fühle mich bereit, die Vorteile der KI in den nächsten zwei Jahren für globale Geschäftsabläufe zu nutzen?
Starke Zustimmung 35%
Eher zustimmen 49%
Weder zustimmen noch nicht zustimmen 13%
Eher nicht einverstanden 3%

Deutsche Unternehmen sind weniger zuversichtlich, was den Einsatz von KI im globalen Geschäft angeht als der weltweite Durchschnitt

Deutschland lag erneut im unteren Drittel, wenn es darum ging, ob es sich bereit fühlt, die Vorteile der KI zu nutzen.


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