Die Interpreneur-Umfrage: Trends für mittelständische Unternehmen in Großbritannien verstehen
Vor dem Hintergrund von Rezession, Lieferkettenproblemen und Sparmaßnahmen waren die letzten 18 Monate für Großbritannien schwierig. Im ersten Quartal 2024 zeigte das Vereinigte Königreich jedoch Anzeichen einer Erholung mit einem Wachstum von 0,6 %, selbst wenn die Zinsen auf einem 10-Jahres-Hoch verharrten. Vielleicht sind diese sehr frühen grünen Triebe auf die optimistischeren Wirtschaftsaussichten für den wichtigsten Handelspartner, die USA, zurückzuführen, die ein bescheidenes Wachstum und eine sich verlangsamende Inflation aufweisen, so dass eine internationale Expansion für britische Unternehmer in Frage kommt.
Um zu verstehen, wie sich dieses Umfeld auf mittelständische Unternehmen auswirkt, haben wir kürzlich 1.400 Führungskräfte in 14 Ländern befragt, die in privaten Unternehmen tätig sind, die bis zu 300 Millionen Pfund pro Jahr verdienen und international expandiert haben. Wir nennen diese CEOs ‘Interpreneure’.
Wir haben die Daten aus Großbritannien mit den globalen Aussichten verglichen, um besser zu verstehen, was britische Unternehmer antreibt.
Globale Wirtschaftstrends: Glauben britische Wirtschaftsführer, dass in den nächsten 12 Monaten mehr Unternehmen ins Ausland expandieren werden?
Signifikant erhöhen | 25% |
Mäßig erhöhen | 53% |
Keine Veränderung | 16% |
Mäßig abnehmen | 6% |
Großbritannien unter den Top 3 der am wenigsten optimistischen Länder in Bezug auf die Expansion von Unternehmen im Ausland
78% der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten mit einer Zunahme der Unternehmen rechnen, die ins Ausland expandieren werden.
- 25% glauben, dass es einen deutlichen Anstieg geben wird
- 53% denken, dass es ein moderater Anstieg sein wird
Nur 6% glauben, dass es einen Rückgang geben wird.
In welche Märkte expandieren britische Unternehmen am liebsten?
In welche der folgenden Regionen oder Länder würden Sie / Ihr Unternehmen expandieren wollen? (Wählen Sie alle zutreffenden Angaben aus) | |
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Westeuropa (z.B. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, etc.) | 52% |
Osteuropa (z.B. Polen, Ungarn, Rumänien, etc.) | 41% |
Nordamerika (z.B. USA, Kanada, Mexiko, etc.) | 40% |
Nordasien (z.B. China, Japan, Korea, etc.) | 23% |
Naher Osten | 19% |
Südasien (z.B. Thailand, Vietnam, Singapur, etc.) | 18% |
Südamerika (z.B. Brasilien, Chile, Kolumbien, etc.) | 14% |
Afrika | 12% |
Australien/Neuseeland | 10% |
Andere | 1% |
Westeuropa ist die erste Adresse für britische Unternehmer
Mehr als die Hälfte (52%) der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen eine Expansion nach Westeuropa in Betracht ziehen würde.
- 41% gaben an, dass ihr Unternehmen eine Expansion nach Osteuropa in Betracht ziehen würde. Dies war der zweithöchste Wert aller antwortenden Länder, gleich hinter Deutschland.
- 48% gaben an, dass ihr Unternehmen eine Expansion nach Nordamerika in Betracht ziehen würde.
Nur 10% würden eine Expansion nach Australien/Neuseeland in Betracht ziehen.
Was macht ein Land attraktiver für britische Unternehmen, die weltweit expandieren wollen?
Welche der folgenden Punkte machen ein Land für eine internationale Expansion besonders attraktiv? [Select up to five] | |
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Qualifikationen und Talente (z.B. Verfügbarkeit lokaler Talente und Offenheit für die Zuwanderung qualifizierter Talente) | 43% |
Staatliche Unterstützung (z.B. Zuschüsse, Inkubatoren und Mentorenprogramme) | 41% |
Günstige Handelsabkommen (z.B. Freihandelszonen, diplomatische Partnerschaften oder Zollpräferenzbehandlung) | 36% |
Technische Infrastruktur und Digitalisierung | 33% |
Günstige Steuerpolitik | 31% |
Künftige wirtschaftliche Wachstumsaussichten | 30% |
Transparentes regulatorisches Umfeld | 28% |
Geografische Nähe zu bestehenden Betrieben | 27% |
Ausrichtung auf die langfristige Wachstumsstrategie (z.B. regionale Investitionen in bestimmte Branchen) | 23% |
Kulturelle und sprachliche Ähnlichkeit mit bestehenden Betrieben | 22% |
Nicht sicher | 2% |
Qualifikationen und Talente sind die wichtigsten Anziehungspunkte für britische Wirtschaftsführer
43% der Befragten gaben an, dass eines der attraktivsten Merkmale für eine internationale Expansion Fähigkeiten und Talente sind (z.B. Verfügbarkeit von lokalen Talenten und Offenheit für die Zuwanderung von qualifizierten Talenten)
Es folgte:
- Staatliche Unterstützung (z.B. Zuschüsse, Inkubatoren und Mentorenprogramme) mit 41%. Dies wurde nur von den Vereinigten Arabischen Emiraten als Nummer eins bewertet.
- Günstige Handelsabkommen (z.B. Freihandelszonen, diplomatische Partnerschaften oder Zollpräferenzen) mit 36%
- Technische Infrastruktur und Digitalisierung bei 33%
Was motiviert britische Unternehmer dazu, international zu expandieren?
Was waren die wichtigsten Beweggründe für die internationale Expansion Ihres Unternehmens? [Select up to three] | |
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Marktwachstumschancen: Erschließung neuer Kundensegmente | 46% |
Wettbewerbsvorteil: Vor den Konkurrenten auf neuen Märkten Fuß fassen | 32% |
Diversifizierung: Verringerung der Abhängigkeit von einem einzigen Markt | 31% |
Zugang zu digitalen Technologien und Innovationen | 26% |
Talentakquise: Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter aus einem breiteren Pool | 26% |
Personalbeschaffung: Fertigung, Lieferkette oder andere Beschaffungsmöglichkeiten | 24% |
Kostenoptimierung: Geringere Produktions-/Ressourcenkosten ausnutzen | 20% |
Bestehendes persönliches Netzwerk im Ausland | 19% |
Staatliche Anreize im Gastland (einschließlich gesetzlicher Rahmenbedingungen und steuerlicher Anreize) | 15% |
Nicht sicher | 1% |
Fast die Hälfte (46%) der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen in erster Linie durch die Wachstumschancen des Marktes motiviert sei, international zu expandieren. 32% waren motiviert durch die Möglichkeit eines Wettbewerbsvorteils und die Fähigkeit, auf neuen Märkten vor den Konkurrenten Fuß zu fassen. 31% gaben an, dass die Diversifizierung und die Verringerung der Abhängigkeit von einem einzelnen Markt ein Hauptmotiv sei.
Was sind die größten Herausforderungen für die internationale Expansion im Jahr 2024, wenn es nach den britischen Unternehmern geht?
Die 3 größten Herausforderungen bei der internationalen Expansion | |
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Verständnis komplexer Compliance-Anforderungen (z.B. ESG und rechtliche Compliance) | 42% |
Anpassung von Logistik- und Lieferkettenfragen (z.B. Verwaltung von internationalem Versand, Vertrieb und Kommunikation) | 39% |
Umgang mit wirtschaftlicher Volatilität (z.B. Währungsschwankungen, Inflation und/oder geringes Wachstum) | 39% |
Compliance als größte Herausforderung für internationale Geschäfte, sagen britische CEOs
42% gaben an, dass eine der größten Herausforderungen für Unternehmen bei der internationalen Expansion das Verständnis komplexer Compliance-Anforderungen (z.B. ESG und Legal Compliance) ist
- Andere wichtige Herausforderungen waren:
- Anpassung von Logistik- und Lieferkettenfragen (z.B. Management von internationalem Versand, Vertrieb und Kommunikation) – 39%
- Umgang mit wirtschaftlicher Volatilität (z.B. Währungsschwankungen, Inflation und/oder geringes Wachstum) – 39%
- Die richtigen lokalen Partner finden (z.B. Aufbau zuverlässiger und vertrauenswürdiger Beziehungen) -34%
Risiko: Was sind nach Ansicht der britischen CEOs die größten Risiken für die globale Geschäftsexpansion im Jahr 2024?
Wie groß ist das Risiko für die internationale Expansion Ihres Unternehmens oder die geplante internationale Expansion?
Eskalierende geopolitische Spannungen und Instabilität | Disruptives Risiko | 9% |
Erhebliches Risiko | 19% | |
Mäßiges Risiko | 36% | |
Minimales Risiko | 21% | |
Kein Risiko | 13% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 2% | |
Konjunkturabschwächung oder Rezession | Disruptives Risiko | 10% |
Erhebliches Risiko | 24% | |
Mäßiges Risiko | 33% | |
Minimales Risiko | 26% | |
Kein Risiko | 6% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 1% | |
Finanzmarkt- und Devisenvolatilität | Disruptives Risiko | 6% |
Erhebliches Risiko | 17% | |
Mäßiges Risiko | 41% | |
Minimales Risiko | 25% | |
Kein Risiko | 7% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 4% | |
Cybersecurity-Bedrohungen und Datenschutzverletzungen | Disruptives Risiko | 10% |
Erhebliches Risiko | 23% | |
Mäßiges Risiko | 28% | |
Minimales Risiko | 23% | |
Kein Risiko | 10% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 6% | |
Talentmangel und Lücken bei qualifizierten Arbeitskräften | Disruptives Risiko | 10% |
Erhebliches Risiko | 20% | |
Mäßiges Risiko | 30% | |
Minimales Risiko | 25% | |
Kein Risiko | 14% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 1% | |
Technologischer Umbruch durch KI und neue Technologien | Disruptives Risiko | 9% |
Erhebliches Risiko | 22% | |
Mäßiges Risiko | 28% | |
Minimales Risiko | 31% | |
Kein Risiko | 7% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 3% | |
Umweltzerstörung und extremes Wetter | Disruptives Risiko | 10% |
Erhebliches Risiko | 19% | |
Mäßiges Risiko | 34% | |
Minimales Risiko | 25% | |
Kein Risiko | 11% | |
Nicht sicher / Nicht anwendbar | 1% |
Konjunkturabschwächung ist größtes Risiko für international expandierende britische Unternehmen
34% der Befragten sind der Meinung, dass eine Konjunkturabschwächung oder Rezession ein störendes oder erhebliches Risiko für die internationale Expansion oder die geplante Expansion ihres Unternehmens darstellt.
- 10% sagten, dies sei ein störendes Risiko und 24% sagten, es sei ein erhebliches Risiko.
- 32% hielten dies für ein minimales oder gar kein Risiko.
33% waren der Meinung, dass Cybersecurity-Bedrohungen und Datenschutzverletzungen ein störendes oder erhebliches Risiko darstellen und weitere 31% sahen dieses Risiko in der technologischen Störung durch KI und neue Technologien.
Private Equity vs. Risikokapital: Welche ist die bevorzugte Finanzierungsquelle für die internationale Expansion britischer Unternehmen?
Kapitalbeteiligungsprogramme für Mitarbeiter | 35% |
Privatanleger (einschließlich HNWIs) | 35% |
Staatliche Finanzierung | 34% |
Kapitalmärkte (d.h. IPO) | 33% |
Risikokapital oder privates Beteiligungskapital | 27% |
Management-Buyout | 26% |
Crowdfunding | 23% |
Schulden | 12% |
Keiner der oben genannten Punkte | 7% |
Kapitalbeteiligungsprogramme des Arbeitgebers sind die erste Wahl für die Finanzierung der internationalen Expansion britischer Unternehmen
Die britischen Interpreneure gehörten zu den Ländern, die am wenigsten private Investoren und Risikokapital in Betracht ziehen. Dies lag an der recht gleichmäßigen Verteilung auf alle Optionen, was die Auswahl an Finanzierungsmöglichkeiten für britische Unternehmer verdeutlicht, die ihren Unternehmen helfen können, international zu wachsen.
35% der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen wahrscheinlich private Investoren für ein internationales Wachstum in Erwägung ziehen wird oder bereits eingesetzt hat.
35% gaben an, dass sie Mitarbeiterbeteiligungsprogramme für die internationale Expansion nutzen oder in Erwägung ziehen.
Andere häufige Quellen für Wachstumskapital waren:
- Government funding (34%)
- Capital markets (i.e. IPO) (33%)
- Venture capital or private equity ( 27%)
Globale Steuern verstehen: Ist die C-Suite bereit für eine globale Steuerschwelle?
Wie sicher sind Sie in Ihrem Verständnis der globalen internationalen Steuerregeln (z.B. Verrechnungspreise, Mehrwertsteuer), die für multinationale Unternehmen gelten? | |
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Äußerst zuversichtlich: Ich habe ein tiefes Verständnis der globalen Steuervorschriften und ihrer Auswirkungen auf multinationale Unternehmen | 34% |
Zuversichtlich: Ich habe ein gutes Gespür für die wichtigsten Prinzipien und kann gängige Szenarien bewältigen, werde aber in komplexen Situationen externe Hilfe in Anspruch nehmen. | 61% |
Nicht sehr zuversichtlich: Mein Verständnis der globalen Steuerregeln ist begrenzt, und ich verlasse mich bei der Beratung und Analyse stark auf externe Berater | 4% |
Überhaupt nicht zuversichtlich: Ich kenne mich mit den internationalen Steuervorschriften nicht aus und verlasse mich bei der Beratung, Anleitung und/oder Entscheidungsfindung vollständig auf externe Berater. | 1% |
Britische Unternehmen haben großes Vertrauen in das Verständnis der globalen Besteuerung
- 34% der Befragten sind sehr zuversichtlich, dass sie die globalen internationalen Steuervorschriften, die für multinationale Unternehmen gelten, verstehen – sie haben ein tiefes Verständnis der globalen Steuervorschriften und ihrer Auswirkungen auf multinationale Unternehmen.
- 61% sind zuversichtlich – sie haben ein gutes Verständnis für die wichtigsten Prinzipien und können gängige Szenarien bewältigen, werden aber bei komplexen Situationen externe Hilfe in Anspruch nehmen.
- Nur 4% sind nicht sehr zuversichtlich, haben nur ein begrenztes Verständnis und verlassen sich bei der Beratung und Analyse stark auf externe Berater
- 1% sind überhaupt nicht zuversichtlich und verlassen sich bei ihren Ratschlägen, Anleitungen und/oder Entscheidungen vollständig auf externe Berater
Die wachsende Bedeutung von ESG für britische Investoren und Unternehmer
Wir tun / würden ESG priorisieren | 26% |
Wir legen/legten Wert auf ESG, aber es wäre nicht unsere oberste Priorität | 40% |
Wir ziehen ESG-Praktiken in Betracht, aber nur, wenn sie nicht mit unseren anderen Prioritäten kollidieren. | 27% |
Wir berücksichtigen ESG-Praktiken nicht / würden sie nicht stark berücksichtigen | 2% |
Wir berücksichtigen ESG-Praktiken nicht / würden sie nicht berücksichtigen | 2% |
Nicht sicher | 3% |
Großbritannien berücksichtigt ESG, bleibt aber hinter China zurück, wenn es darum geht, diesem Thema Priorität einzuräumen
Die Mehrheit (93%) berücksichtigt ESG-Praktiken, wenn sie Länder oder Regionen für eine Expansion in Betracht zieht:
- 26% der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen den ESG-Aspekten Priorität einräumt oder einräumen würde. Der höchste Wert wurde in China mit 64% erreicht, mehr als dreimal so viel wie in Großbritannien.
- 40% wissen es zu schätzen, aber es hätte keine Priorität.
- 27% tun es/würden es tun, wenn es nicht mit ihren anderen Prioritäten kollidieren würde.
- Nur 4% ziehen ESG-Praktiken nicht in Betracht bzw. würden sie nicht in Betracht ziehen.
Die Vorteile von KI im internationalen Geschäftsverkehr
Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu: “Ich fühle mich bereit, die Vorteile der KI in den nächsten zwei Jahren für globale Geschäftsabläufe zu nutzen? | |
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Starke Zustimmung | 37% |
Eher zustimmen | 54% |
Weder zustimmen noch nicht zustimmen | 7% |
Eher nicht einverstanden | 2% |
Britische Unternehmen sind zuversichtlich, was den Einsatz von KI im globalen Geschäft angeht
Die meisten Befragten (91%) stimmen zu, dass sie sich darauf vorbereitet fühlen, die Vorteile der KI in den nächsten 2 Jahren im globalen Geschäftsbetrieb zu nutzen.
- 27% stimmen stark zu.
- 54% stimmen eher zu
- Nur 2% der Befragten stimmten dieser Aussage nicht zu